Es gibt viele Gründe, warum Transformationsprozesse in Unternehmen erforderlich sind – zum Beispiel Veränderungen am Markt oder technologische Neuerungen. Der bekannteste und wohl umfassendste gesellschaftliche Wandel unserer Zeit ist die digitale Transformation. Eine solche Veränderung ist wie ein Roadtrip, auf den sich das ganze Unternehmen gemeinsam begibt. Damit der Roadtrip zum Erfolg wird, gibt es einige Dinge zu beachten: Wer schon mal viele Stunden im Auto gesessen ist und nichts zu trinken oder zu essen dabeihatte, weiß genau, dass die richtige Vorbereitung alles ist. Was Getränke und Snacks für den Roadtrip sind, sind Soft Skills für den Transformationsprozess: eine absolute Notwendigkeit für den Erfolg.
Gerade in stressigen Zeiten wird Weiterbildung gerne als unnötiges Gepäck angesehen und hintangestellt. Dabei ist die persönliche Entwicklung kein zusätzlicher Stressfaktor, sondern eine Hilfestellung und wichtiger Wegweiser für anstehende Veränderungen im Unternehmen. Neue Teams bilden sich, Mitglieder wechseln Abteilungen, ganze Arbeitsbereiche werden umstrukturiert – gerade dann brauchen Arbeitnehmende und Arbeitgebende all ihre Soft Skills, um eine gut organisierte Reisegruppe zu werden.
Was gerne vergessen wird: Jeder Mensch reagiert anders auf Veränderungen. Vertrauen wir nicht am liebsten auf das, was uns bekannt ist und was wir verstehen – auf das Gewohnte? Auf jeden Fall. Aber gleichzeitig weckt der Wandel die Neugier in uns. Wir bemerken noch unentdeckte Chancen, die abseits des Bekannten zu finden sind.
Digitale Transformation – Definition
Digitale Transformation findet dann statt, wenn digitale Technologien ein Unternehmen komplett auf den Kopf stellen. Die Wirtschaft verändert sich und alle im Unternehmen müssen ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen und neue Wege finden, um mit der Zeit zu gehen. Der Wandel kann Prozesse im Unternehmen, den Vertrieb oder das gesamte Geschäftsmodell betreffen und fordert alle Beteiligten heraus, anders zu denken, zu handeln und zu arbeiten.
Digitalisierung im Unternehmen: woran viele scheitern
Das Management muss Teams bei Transformationsprozessen unterstützen und das große Unbekannte näherbringen, selbst wenn am Anfang Skepsis und Unwillen vorherrschen. Einer der Erfolgsfaktoren für Digitalisierung ist, dass Führungskräfte die Sorgen und Bedürfnisse im Team ernst nehmen und individuell darauf eingehen. Nur so können alle die Veränderungen nach und nach annehmen und die Neuerungen erfolgreich in der Firma umsetzen.
The ideal employee of the future needs not only good training and specialist skills, but also the willingness to change with the company.
Morten HannesboCEO, AMAG
Bei einer Studie von McKinsey (2018) gaben nur 26 % der 1 946 befragten Führungskräfte aus unterschiedlichen Regionen, Industriebranchen und Unternehmensgrößen an, dass digitale Transformationsprozesse in ihrem Unternehmen erfolgreich waren. Hingegen haben 79 % der Firmen, die einen handlungsorientierten Ansatz verfolgen und Maßnahmen auf allen unterschiedlichen Ebenen ergreifen, Erfolg bei der Umsetzung der digitalen Transformation. Die Erfolgsquote ist laut McKinsey also dreimal so hoch als im Schnitt bei Unternehmen, die Digitalisierungsprozesse umsetzen wollen. Zu den erfolgsversprechenden Maßnahmen zählen eine effektive Kommunikation, ein aktiver Führungsstil, die Förderung und Einbindung der Mitarbeitenden sowie die Etablierung eines Arbeitsumfelds, in dem alle nach Verbesserungen und neuen Lösungsansätzen streben. Die Menschen im Team und deren Soft Skills sind demnach mindestens genauso wichtig für digitale Transformation wie die Technologien, Prozesse und Infrastruktur und müssen Teil der Strategie sein.
Erfolgsfaktoren der Digitalisierung auf Führungsebene
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die erfolgreiche Transformation ist die Unternehmenskultur und damit die Führungsebene. Die Bereitschaft für Veränderungen muss in der Unternehmenskultur verankert und auf allen Ebenen klar kommuniziert werden. Führungskräfte haben die Aufgabe, das gesamte Team bei Veränderungen wie der Digitalisierung zu begleiten:
1. Vertrauen schaffen
Alle Teammitglieder – von den Auszubildenden bis hin zur Führungsriege – sind an der Umsetzung einer gemeinsamen Vision des Wandels beteiligt. Für eine solche Zusammenarbeit braucht es Vertrauen. Denn nur durch eine starke Vertrauensbasis kann Verantwortung an Einzelne abgegeben und Eigeninitiative ergriffen werden. Mitarbeitende erwarten deshalb eine transparente Kommunikation und den Zugang zu Informationen, um die Entscheidungen der Führungsebene nachvollziehen zu können. Veränderungen sollten nicht als Gefahr oder Risiko wahrgenommen werden, sondern als Chance, sich optimal an neue Rahmenbedingungen anzupassen. Nur durch Informationen in Echtzeit können Mitarbeitende in diesem Prozess mitgenommen werden. Schließlich stärken engagierte und eingebundene Mitarbeitende den Zusammenhalt und die Gemeinschaft.
2. Kontinuierliche Kommunikation
Wenn ein Transformationsprozess ansteht, sollte die Macht der Kommunikation nicht unterschätzt werden. Studienergebnisse von McKinsey (2015) zeigen, dass
kontinuierliche Kommunikation über laufende Veränderungen einen größeren Einfluss auf die Ergebnisse hat als zielgerichtete Maßnahmen wie Performance-Management. Offene und klare Kommunikation sollte nicht nur anfangs oder während des Veränderungsprozesses im Unternehmen stattfinden. Führungskräfte müssen Fortschritte und Erfolge kontinuierlich hervorheben, um sicherzustellen, dass der Transformationsprozess im gesamten Unternehmen umgesetzt wird. Nur so kann das Management vermeiden, dass sich eine Kluft zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften auftut. Das gesamte Team sollte ständig in das Vorgehen einbezogen werden, damit wirklich alle wissen, wohin die Reise geht. Eine klare und offene Kommunikation über die verschiedenen Etappenziele gibt Halt und Orientierung, selbst auf unruhigen Straßenabschnitten.
3. Agile Führungsstrukturen
„Das machen wir schon immer so“, das denken sich viele. Da Veränderung zuerst im Kopf stattfindet, gilt es, diesen Satz zu hinterfragen. Dabei dreht sich alles um Agilität. Der Kern eines agilen Mindsets ist, sich nicht mit starren Strukturen zufriedenzugeben, sondern stets nach Wachstum und neuen Lösungsansätzen zu streben und aus alten Denkmustern auszubrechen. Führungskräfte gehen da mit gutem Beispiel voran: Nur, wenn die Führungskraft den Veränderungsprozess mitträgt und agile Werte wie Offenheit, Mut und eine positive Fehlerkultur lebt, können auch Mitarbeitende flexibel auf ungewohnte Situationen und Anforderungen reagieren (Deloitte, 2015).
4. Erfolgreiches Delegieren
Aufgabe der Führungskraft ist es, gemeinsam mit den Mitarbeitenden Ziele zu erreichen und nicht, diese allein zu erreichen. Spätestens jetzt, in einer digitalen, sich schnell verändernden Welt, sollten Führungskräfte ihr Team dazu ermutigen, mitzudenken und in neuen Arbeitsprozessen selbst Entscheidungen zu treffen. Denn wenn Mitarbeitende abgehängt statt mitgenommen werden, ist es für Führungskräfte schwieriger, ein tatkräftiges Team aufzubauen, Potentiale zu stärken und zu nutzen und so gemeinsam die gesetzten Ziele zu erreichen.
5. Eine klare Zielsetzung
Lust auf Neues! In der Rolle der Führungskraft liegt der Fokus auf den Zielen des Unternehmens. Doch Veränderungen können bei allen Beteiligten Stress und Angst auslösen. In dieser Situation liegt es am Führungsteam, Ziele zu bekräftigen und den Sinn und Zweck des Wandels deutlich zu machen, um Mitarbeitende zu motivieren. Schließlich sind nicht alle mit dem Ist-Zustand zufrieden: Was wird in Zukunft anders ablaufen? Was wird neu verhandelt? Mit einer klaren Vision, positiven Schritten und ersten sichtbaren Erfolgen wird es weniger Widerstand im Team geben, die Transformation und damit den Roadtrip anzutreten.
Erfolgsfaktoren der Digitalisierung auf Teamebene
Veränderungen auf allen Ebenen brauchen Teams, die mit auf die Reise gehen und den Wandel gestalten. Deshalb geht es in vielen Unternehmen zunehmend darum, miteinander und voneinander zu lernen:
1. Miteinander und voneinander lernen
Eine neue Kultur der Zusammenarbeit ist gefragt. „Arbeiten und Lernen verschmelzen miteinander“, sind Expertinnen und Experten überzeugt. Teams, in denen Mitarbeitende sich gegenseitig beim Erwerb von neuem Wissen unterstützen, sind demnach gut aufgestellt, so wie Teams, die Spaß daran haben, sich fortzubilden und Neues zu entdecken, zu lernen und auszuprobieren. Forbes spricht von einer Verschiebung vom „Knowledge Worker“ hin zum „Learning Worker“. Das Konzept des Knowledge-Workers stammt aus der eher altmodischen Vorstellung, Wissen würde man allein durch eine Lehre oder Ausbildung erwerben. Wenn man in der Buchhaltung arbeiten wollte, musste man eine Lehre machen. Vor einigen Jahren war es noch in der Ausbildung erworbenes Fachwissen, das Menschen zu unverzichtbaren Bestandteilen einer Firma machte. Doch das hat sich geändert: Heute ist Wissen fast überall online verfügbar. Du möchtest effizienter arbeiten oder ein neues Computerprogramm erlernen? Neben sozialen Medien oder Google bieten digitale Lernplattformen wie GoodHabitz umfangreiches Wissen für alle. Im Zentrum stehen Umschulungen, das Lernen neuer Inhalte oder Informationen zu neuen Projekten, Prozessen, Geschäftsmodellen oder Technologien. Neues zu lernen geht am effektivsten im sozialen Austausch und so nah wie möglich am Arbeitsprozess. Und dafür braucht der Learning-Worker Soft Skills wie Offenheit, flexibles Denken, Kreativität oder soziale Intelligenz.
2. Agilität und Selbstorganisation
Eine Führungskraft bestimmt die Ziele und die Aufgabenverteilung und überwacht die Fertigstellung? Das ist Schnee von gestern! Um Wandel weniger langwierig zu gestalten, sind Schnelligkeit und Flexibilität im Team gefragt. Schließlich hat kaum jemand Lust auf einen niemals endenden Roadtrip. Der Wechsel in eine neue Abteilung oder sich immer wieder ändernde Projekt-Teams erfordern eine hohe Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit. Agile und selbstorganisierte Teams sind meistens produktiver und engagierter, da sie mehr Verantwortung tragen. Alle Teammitglieder sind aktiv an den Veränderungsprozessen beteiligt und können viel schneller auf neue Marktbedürfnisse und Anforderungen reagieren.
3. Umgang mit digitalen Technologien fördern
Viele stehen der Digitalisierung mit gemischten Gefühlen gegenüber. Besonders ältere Menschen haben Schwierigkeiten, sich auf den digitalen Wandel einzulassen. Bisher noch vertraute Strukturen und Prozesse werden plötzlich infrage gestellt. Die jüngere Generation hingegen ist mit der Digitalisierung aufgewachsen. Das Internet, E-Mails und soziale Netzwerke sind seit Langem ein fester Bestandsteil ihres Lebens. Auch das Konzept des lebenslangen Lernens ist vielen jüngeren Beschäftigten vertraut. Mentoring-Programme zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitenden können dabei helfen, Transformationsprozesse als Team zu meistern: Dabei zeigen jüngere Arbeitnehmende ihren älteren Kolleginnen und Kollegen die Vorteile neuer Technologien auf und fördern deren digitale Kompetenzen. Ältere Mitarbeitende haben hingegen einen Erfahrungsvorsprung und stellen den Jüngeren jede Menge Wissen bereit. Genau das macht eine gut organisierte Reisegruppe aus!
Erfolgsfaktoren der Digitalisierung auf individueller Ebene
Indem du eine Lernkultur auf individueller Ebene förderst, bleiben Mitarbeitende in deinem Unternehmen engagiert und unterstützen die digitale Transformation. Ermutige dein Team dazu, selbstgesteuert zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Transformationsprozesse sind nicht nur Chefsache – Veränderungen haben Auswirkungen auf allen Ebenen innerhalb eines Unternehmens und somit auf alle Mitarbeitenden. Das erfordert neue Kompetenzen im gesamten Team:
1. Individuelle Talente fördern
Eine Arbeitskultur, in der Lernen und Wachstum im Mittelpunkt stehen, fördert die individuellen Fähigkeiten aller. So kannst du neue Talente entdecken. In vielen Unternehmen sind bereits vier Generationen vorzufinden: Generation Z, Millennials, Generation X und Babyboomer. Sie alle müssen in ganz unterschiedlichem Maße und in verschiedenen Bereichen neue Fähigkeiten erlernen. Die Bedürfnisse und die Motivation im Team sind sehr unterschiedlich und müssen im Transformationsprozess berücksichtigt werden. Durch individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten werden zentrale Erfolgsfaktoren wie Eigenmotivation, Eigenverantwortung und die Lust auf neue Herausforderungen gefördert.
2. Persönliche Lerninteressen in den Vordergrund stellen
Da Unternehmen und somit auch Mitarbeitende immer wieder vor Veränderungsprozessen stehen, ist es wichtig, stets Zugang zu Inhalten zu haben und bei Bedarf individuell darauf zurückgreifen zu können. Laut einer Studie der Brandon Hall Group erfordert digitales Lernen für Mitarbeitende durchschnittlich 40 bis 60 % weniger Zeitaufwand als Präsenzschulungen. Das liegt vor allem daran, dass man in seinem eigenen Tempo lernen kann und bei Bedarf immer wieder auf den Lerninhalt zugreifen kann. Gerade deshalb ist es wichtig, deinem Team Online-Kurse zur Verfügung zu stellen, die sie individuell auf ihrem Weg zum erfolgreichen Wandel begleiten.
Soft Skills und digitale Weiterbildung sollten also nicht als zusätzliche Aufgabe, sondern als Unterstützung und Antrieb für Transformationsprozesse gesehen werden. Damit die Veränderung gelingt, vom Team gestützt wird und niemand das Ziel aus den Augen verliert, bedarf es guter Vorbereitung – und genau deshalb ist digitales Lernen der perfekte Wegbegleiter für einen erfolgreichen Roadtrip in Richtung Transformation!
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Gute Vorbereitung ist das A und O. Mit dieser Learning-Road stellst du sicher, dass du dein ganzes Unternehmen – vertreten auf allen drei Ebenen – mit auf den Roadtrip nimmst!
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