Die Kompetenzlücke im Handels- und FMCG-Sektor

Das sagen die Beschäftigten im Schweizer Handels- und FMCG-Sektor

Um dir einen aktuellen Status quo über die Mitarbeiterentwicklung im Handels- und FMCG-Sektor zu geben, haben wir gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Markteffect eine Studie durchgeführt und dafür unter anderem Arbeitskräfte aus diesem Sektor befragt.

Diese Studie brachte spannende Ergebnisse, die Handelsbetrieben helfen können, drängende Fragen zu beantworten wie:

• Welche Kompetenzen sind im Handels- und FMCG-Sektor in der Schweiz aktuell gefragt?
• Welche braucht es gerade am dringendsten?
• Was können du und dein Unternehmen tun, um die Kompetenzlücke nachhaltig zu schließen?

Entwicklungsmöglichkeiten werden im heutigen Arbeitsmarktumfeld immer wichtiger

Mit geeigneten Bildungs- und Entwicklungsangeboten gibst du deinen Mitarbeitenden die Möglichkeit, mit den Veränderungen Schritt zu halten. Damit leistest du nicht nur einen wesentlichen Beitrag zu einem reibungslosen Geschäftsalltag, sondern förderst zugleich auch die Zufriedenheit unter deinen Arbeitnehmenden. Unterm Strich führt dies zu besseren Leistungen und steigert die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, was wiederum die Loyalität deiner Mitarbeitenden verstärkt. Auch mit Blick auf den heutigen von Fachkräftemangel geprägten Arbeitsmarkt sind Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung ein wesentlicher Faktor für Beschäftigte.

Obschon die Vorteile solcher Angebote auf der Hand liegen, herrscht in vielen Schweizer Handelsunternehmen Nachholbedarf in Sachen Weiterbildung. Die Mehrheit (58%) der Beschäftigten in diesem Sektor verfügt zwar über einen persönlichen Entwicklungsplan, der es ihnen ermöglichen soll, die eigenen Ziele zu erreichen und besser mit Schwächen umzugehen. Doch in der Praxis spielt das Thema für viele Arbeitgeber offenbar nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass weniger als die Hälfte der Beschäftigten (43%) die Möglichkeit haben, sich während der Arbeitszeit weiterzuentwickeln.

Im Branchenvergleich ist dies der schweizweit zweittiefste Wert – noch weniger sind es nur in der Branche Gastronomie/Tourismus/Kultur. Ähnlich präsentiert sich die Situation im globalen Vergleich: auch hier schneidet der Handelssektor in diesem Punkt am zweitschlechtesten ab – zusammen mit der Transport- und Logistikbranche.

Soft Skills – der Schlüssel zur Bewältigung neuer Anforderungen am Arbeitsplatz

Nebst dem ausgetrockneten Arbeitsmarkt sind auch der digitale Wandel und damit einhergehend neue Arbeitsformen, wie etwa die zunehmende Remote- und Hybridarbeit, eine Herausforderung für Schweizer Handelsunternehmen. So arbeiten bereits heute rund 40 Prozent der Beschäftigten ganz oder teilweise aus dem Homeoffice. Im Arbeitsalltag erfordert dies Fähigkeiten, die sich viele Arbeitnehmende erst aneignen müssen. Denn ein Viertel der Beschäftigten in diesem Sektor hält ihre heutigen Kenntnisse nicht für ausreichend, um vollständig oder teilweise Remote-Arbeit zu leisten. Beinahe die Hälfte (44%) der Mitarbeitenden findet zudem, es fehle ihnen an den nötigen digitalen Fähigkeiten, um ihre Arbeit zufriedenstellend auszuüben.  

Zugleich sind 36 Prozent der Auffassung die Bedeutung digitaler Komepetenzen werde künftig zunehmen – ebenso wie die von Soft Skills, wie Kreativität und Flexibilität (44%) oder Teamfähigkeit (42%). Beim Thema Soft Skills zeigt sich zudem, dass Arbeitgeber deren Wichtigkeit nach wie vor vernachlässigen. Obschon der Nutzen solcher «weichen Faktoren» heute unbestritten ist und ihnen bei vielen Aufgaben eine Schlüsselfunktion zukommt, haben weniger als die Hälfte der Arbeitnehmenden von Schweizer Handelsunternehmen Zugang zu Soft Skill-Trainings (45%).

Neue Skills für neue Herausforderungen:

So kannst du deine Beschäftigten beim Erwerb der benötigten Qualifikationen unterstützen

Mit den richtigen Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten gewährleistest du, dass deine Mitarbeitenden in der Lage sind, die immer wichtigeren digitalen Tools richtig zu nutzen und ihre Tätigkeiten auch in Remote- und Hybridarbeit effizient auszuüben. Wichtig ist dabei, dass die Angebote den Bedürfnissen deiner Mitarbeitenden entsprechen. Dies nicht nur inhaltlich, sondern auch in Bezug auf die Rahmenbedingungen.

Weit oben auf der Wunschliste der Beschäftigten im Handelssektor steht in diesem Zusammenhang etwa die Möglichkeit, während der Arbeitszeit die persönlichen Kompetenzen weiterentwickeln zu können (28%). Auch die Forderung nach einer unternehmensweiten Lern- und Entwicklungsstrategie (23%) und der Wunsch nach einer Einbindung der persönlichen Entwicklung in die regelmässigen HR-Gespräche (22%) haben hohe Priorität.

Für dich als Arbeitgeber sind dies deutliche Hinweise, wie du deine Mitarbeitenden unterstützen kannst – und damit zugleich deine Attraktivität als Arbeitgeber steigerst. Falls dein Unternehmen bereits über entsprechende Bildungs- und Entwicklungsangebote verfügt, darfst du zudem nicht vergessen, sie auch zu kommunizieren. Denn viele Beschäftigte im Schweizer Handel sind sich überhaupt nicht (24%) oder nur in einem geringen Ausmass (31%) bewusst, dass ihr Unternehmen Lern- und Entwicklungsziele für die eigenen Mitarbeitenden hat. Und nur 14 Prozent fühlen sich von ihren Vorgesetzten darin unterstützt, sich neue Fähigkeiten anzueignen.