„Wie entstehen eigentlich eure Kurse?” Wenn wir jedes Mal, sobald uns diese Frage gestellt wird, einen Euro bekämen, könnten wir uns vermutlich schon bald ein Werk von van Gogh (in Miniaturgröße) leisten. Deshalb ist es an der Zeit, ausführlich zu erklären, wie unsere Trainings zustande kommen – von der Idee bis hin zur Veröffentlichung. Thijs Peters, der als Chefredakteur für den gesamten Prozess verantwortlich ist, erzählt uns in diesem Artikel mehr.
Thijs erklärt es dir!
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Schritt 1: Eine Idee
Alles beginnt mit einer Idee. Natürlich sind wir bei GoodHabitz ständig auf der Suche nach neuen Trends und Entwicklungen – besonders unsere Coaches sind unsere ‘Fühler’ im Marktgeschehen. Aus unserer Recherche ergeben sich viele Ideen und Themen. Manchmal kommt die Idee direkt von unserem CEO Maarten, oft stellen wir fest, dass unsere Kunden ein starkes Informationsbedürfnis zu einem bestimmten Thema haben, und manchmal liefert der Drink am Freitagnachmittag eine brillante Idee.
„Ich sammle all diese Ideen das ganze Jahr über”, erklärt Thijs. „Oftmals handelt es sich um die gleichen Stimmen auf dem Markt, aber manchmal sind wir auch so eigensinnig und nehmen ein eher ungewöhnliches Thema auf. Zum Beispiel hat zuvor noch kein Kunde nach einem Training zum Thema ‘Erkennen von Fake News’ gefragt. Dennoch haben wir dieses interessante Thema aufgegriffen – und jetzt rate mal, was geschehen ist? Wir haben ein Online Training über Fake News veröffentlicht, das von unseren Lernern sehr oft gemacht wird.“
Schritt 2: Die Roadmap
Zurück zu unserer Ideenliste: In einer ausführlichen Reaktionssitzung – jeweils im Herbst – wird entschieden, welche Themen für unsere Lerner relevant und aktuell sind. Daraus ergibt sich die Roadmap: Die Planung von 20 neuen Online Trainings für das neue Kalenderjahr. „Wir achten immer darauf, eine ausgewogene Kombination aus Soft-Skill-Trainings, Digital- und Sprachtrainings zu haben. Stehen Themen und Reihenfolge fest? Dann mache ich aus jedem Training ein ‘Coming Soon’-Poster, wie man es aus Kinofilmen kennt. Auf diesem Plakat stehen das Thema und eine kurze Beschreibung dessen, was wir besprochen haben.“
Schritt 3: Das Lerndesign
Das ‘Coming Soon’-Poster landet dann in den Händen eines Pädagogen, der mit der ersten Recherche beginnt, sich eine Woche lang mit dem Thema beschäftigt und nach Online- und Offline-Materialien sucht. Anschließend folgt ein ganztägiger Design-Sprint, in dem eine große Gruppe an Stakeholdern den Inhalt des Trainings diskutiert. “Dabei entsteht eine Wand voller gelber Seiten mit Unterthemen, Strukturen, Arbeitsmethoden und Lernzielen. Innerhalb von zwei bis drei Wochen erarbeitet der Pädagoge diesen riesigen Gedankenberg zu einem Lerndesign.”
Schritt 4: Die Inhaltserstellung
In einer weiteren Redaktionssitzung stellt der Pädagoge den anderen Teammitgliedern – bestehend aus einem Autor, einem Animationsdesigner, einem Fotografen, einem Videoeditor, einem Grafikdesigner sowie einem Videoproduzenten – das Lerndesign, ein umfangreiches Dokument bestehend aus mehreren Dutzend Seiten, vor. Dann macht sich jeder in seinem Spezialgebiet an die Arbeit. “Jeder recherchiert in dieser Phase noch sehr viel, und zwischendurch kommt es auch noch zu einigen Absprachen. Skripte und Texte werden hin- und hergeschickt, es werden externe Experten befragt und vieles mehr.
Diese Phase ist sehr komplex, weil unglaublich viele Prozesse gleichzeitig ineinandergreifen. Das Moments-Team arbeitet zum Beispiel sehr selbstständig – dennoch müssen sie regelmäßig prüfen, ob das, was sie machen, noch immer mit dem Rest des Trainings vereinbar ist. “
Zwischenschritt 4a: Der Inhalt
Widersprüchliche Quellen? Her damit! Schließlich gibt es nicht nur eine Sichtweise in Bezug auf Kundenorientierung, Mitarbeiterführung oder Projektmanagement. Indem wir mehrere Quellen bei der Recherche hinzuziehen und manchmal sich widersprechende Experten zu Wort kommen lassen, gewinnen wir einen umfassenderen Einblick.
“Das Interessante daran ist, dass es oft kulturbedingt ist”, sagt Thijs. “Ein spanischer Experte hat eine andere Geschichte und Auffassung als ein deutscher Experte. Und das bei genau demselben Thema. Außerdem kommt es auf den Kontext an: Ein Wissenschaftler beleuchtet oft die theoretische Seite eines Themas, während wir bei GoodHabitz auch gerne mit jemandem sprechen, der selbst in das Thema eintaucht und über die Praxis spricht.”
Zwischenschritt 4b: Die Fertigstellung
“Unsere Online Trainings sollen sich wie dein Lieblingsmagazin lesen lassen. Sie müssen Spaß machen”, erklärt Thijs. “Deshalb gleichen wir umfangreiche Texte oder komplexe Modelle mit einer leicht verständlichen Animation oder einem Videointerview aus. Doch man muss nicht alles innerhalb eines Trainings abarbeiten. Wenn du dir die Lernmethoden herauspickst, die für dich relevant sind, und du dich anschließend noch an die Inhalte erinnern kannst, ist unsere Mission gelungen.”
Außerdem glauben wir bei GoodHabitz an die Kraft von Geschichten. Thijs: “Storytelling ist heute ein großes Modewort, doch wir nutzen diese Strategie seit bereits acht Jahren. Der Höhepunkt unseres Storytellings sind die GoodHabitz Moments. Fast jeder unserer Lerner kennt die Dokumentarfilme von Louis Theroux: Seine Spurensuche, die immer mit einer bestimmten Frage oder einer Überlegung beginnt. Obwohl die Umsetzung hier völlig anders ist, ist die gleiche Dynamik in unseren Moments zu erkennen.”
Schritt 5: Prüfung des Inhalts und das Go-Live
Thijs Lieblingspart? Die Kontrollrunde. “Ich habe das Glück, als Erster die neuesten Trainingseinheiten zu machen. Das mache ich auch mit einem Team, zu dem ein Chefredakteur und ein Pädagoge (der auch für das Lerndesign zuständig war) gehören. Manchmal stellen wir fest, dass wir zurück zum Konstruktionsplan gehen müssen oder dass wir einen Teil davon umschreiben müssen, weil er einfach nicht unseren Anforderungen entspricht. Aber normalerweise kann das Training nach der Kontrollrunde in den technischen Check zu unserer Support-Abteilung gehen und wird dann veröffentlicht.
“Der gesamte Zeitraum von der Idee bis zur Veröffentlichung? Etwa drei Monate. Unmittelbar danach beginnt die Übersetzung und Lokalisierung unserer Kursinhalte. Nach der holländischen Version folgt zunächst die englische Variante. Und anschließend alle weiteren europäischen Sprachen. Auch die Lokalisierung ist mit einigem Aufwand verbunden”, erklärt Thijs. “Jedes Land und jede Kultur ist anders. Ein Sales-Training in den Niederlanden hat einen anderen Inhalt als das in Frankreich. Wir suchen stets nach lokalen Informationsquellen und Experten, damit das Training auch wirklich einen französischen Charakter bekommt.”
Schritt 6: Das schwarze Loch?
Was folgt, nachdem ein Kurs in allen Sprachen veröffentlicht wurde? Langeweile? Eine gewisse Leere? Das bekannte schwarze Loch? “Nein, wir machen mehrere Trainings gleichzeitig, wir hören also nie auf”, erklärt Thijs. “Außerdem ist ein Training nie zu Ende. Anhand von Bewertungen und Rückmeldungen unserer Lerner wissen wir genau, welche Kurse und Lernmethoden gut laufen und welche eher weniger gut. Auf diese Weise verbessern wir unsere Online Trainings ständig – auch nachdem sie online sind.”
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