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Moving Forward im D&I-Bereich: Wir sprechen mit Hanan Challouki

Die Themen Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion sind für dein Unternehmen wahrscheinlich kein Neuland. Aber was haben diese Werte mit persönlicher Weiterentwicklung zu tun? Und wie kannst du dafür sorgen, dass sich alle Mitarbeitenden beim Lernen miteinbezogen fühlen? Genau darüber haben wir mit Hanan Challouki, Expertin für inklusive Kommunikation, gesprochen. Hör dir unsere neueste Podcast-Episode hier an oder lies dir ihre wichtigsten Aussagen zu den 4 Fragen, die wir ihr gestellt haben, weiter unten durch!

#1. Diversität und Inklusion werden oft schnell abgehakt und dann vergessen.

„Meiner Meinung nach denken immer noch zu viele Menschen, die Themen Diversität und Inklusion könne man auf eine To-Do-Liste setzen und dann formal abhaken, ohne sich noch einmal darum zu kümmern. Viele verschiedene Mitarbeitende in einem Raum zu versammeln ist kein Problem. Aber wer meldet sich zu Wort? Wer hat keine Angst, Ideen oder Fachwissen mit der Gruppe zu teilen? Es geht darum, wer sich in einer solchen Runde überlegen fühlt, wer nicht, und warum“, erklärt Hanan.

Ihrer Meinung nach ist Diversität nicht gleich Inklusion. Bei Diversität geht es laut Hanan darum, Unterschiede zwischen Menschen zu erkennen. Inklusion hingegen erfordert eine aktive Auseinandersetzung mit diesen Unterschieden, damit sich alle im Unternehmen eingeschlossen, respektiert, motiviert und gehört fühlen. Das zeigt, dass es bei DE&I um mehr geht als Menschen aus unterschiedlichen Lebensumständen zusammenzubringen. Es erfordert viel Zeit und Mühe, sich mit diesem Thema zu befassen und eine gute Grundlage für weitergehende Maßnahmen in deinem Unternehmen zu schaffen.

#2 D&I sollte für L&D die gleiche Priorität haben wie für HR.

Laut Hanan gehen die Leute oft davon aus, sie würde nur HR-Manager oder CEOs schulen. Ihrer Meinung nach sollte sich aber die ganze Belegschaft mit dem Thema DE&I auseinandersetzen und weiterbilden. „Wir arbeiten alle für das gleiche Unternehmen. Jeder Mitarbeitende kann etwas bewirken. Und die Führungsetage kann nicht davon ausgehen, dass alle wissen, wie man sich inklusiv verhält. Das muss sie den Leuten erst einmal beibringen.“

Du solltest deine Mitarbeitenden also auf jeden Fall darin schulen, inklusives Verhalten zu verstehen und zu praktizieren. Das ist aber nicht möglich, wenn der Fokus ausschließlich auf HR-Prozessen und inklusiver Führung liegt. Hanan findet, dass jeder Mitarbeitende bei der Arbeit eine Art Führungsrolle übernehmen kann und mit einbezogen werden sollte. Das gilt vor allem in Bezug auf gesellschaftliche Vorreiterrollen.

Und was bedeutet das jetzt genau? Ganz einfach: DE&I muss für dein L&D-Team und den Rest des Unternehmens genauso wichtig sein wie es aktuell für die meisten HR-Abteilungen ist. Nur dann kannst du sicherstellen, dass deine Belegschaft die nötige Unterstützung erhält, um Werte wie Diversität leben und ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen zu können.

#3 D&I ist eine Fähigkeit, die du deinen Mitarbeitenden beibringen kannst.

Wie du vielleicht schon bemerkt hast, ist Hanan fest davon überzeugt, dass jeder lernen kann, inklusiver zu denken und zu handeln. Sie hat uns das folgendermaßen erklärt: „D&I ist wie eine Sprache, die du erst einmal lernen musst. Und das ist nicht leicht. Du musst dich zu diesem Thema aktiv weiterbilden und mit verschiedenen Menschen auf eine bestimmte Art und Weise sprechen, damit sie sich mehr einbezogen fühlen. Denn selbst mit den besten Absichten kannst du noch so einiges im D&I-Bereich falsch machen.“

Als praktisches Beispiel nennt Hanan den Ramadan – ein Monat, in dem Menschen muslimischen Glaubens fasten. Sie werden oft mit Mikroaggressionen und unangemessenen Kommentaren konfrontiert, weil einige Menschen keine Vorstellung davon haben, was das bedeutet. Hier könnten deine Mitarbeitenden beispielsweise lernen, wie sie ein sinnvolles und offenes Gespräch über das Thema führen können. Meistens sind sie einfach nur neugierig. Und das ist im Grunde nichts Schlechtes, da Neugier laut Hanan eine der 6 Merkmale inklusiver Führung ist.

Motiviere deine Mitarbeitenden also dazu, sich mit der Kultur und den Lebensumständen ihrer Teammitglieder zu beschäftigen, um ihr (kulturelles) Wissen zu erweitern. Dann kannst du selbst mit grundlegenden D&I-Fähigkeiten deiner Mitarbeitenden große Veränderungen bewirken.

#4 Die Auswirkungen von D&I-Initiativen sind letztendlich nicht messbar.

„Ich denke, man kann so einiges messen. Aber viel wichtiger ist die Frage: Warum sollte man? Meiner Meinung nach geht es beim Thema Inklusion ganz einfach darum, dass sich Menschen bei der Arbeit wohlfühlen. Und das ist unbezahlbar.“ 

Abgesehen davon erklärt Hanan, dass manche Dinge leichter zu messen sind als andere, wie zum Beispiel mithilfe von Mitarbeiterumfragen. Außerdem belegen Studien mittlerweile, dass ein diverser und inklusiver Arbeitsplatz zu mehr Produktivität, Innovation und Einfluss führt. Das verbessert nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Zusammenarbeit.

Du siehst: Es gibt immer einen Business Case für D&I-Initiativen. Allerdings sollte der geschäftliche Nutzen keine Priorität sein, denn laut Hanan geht es in erster Linie darum, sich um die Mitarbeitenden zu kümmern.

Möchtest du dir die ganze Folge anhören?

Entdecke weitere Insights & Tipps von Hanan Challouki in unserer Podcast-Folge „So lebt ein Unternehmen Diversität & Inklusion“.

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